Vereinsgeschichte – Die Entstehung des Verein Arbeiterheim

Auszug aus der Dorfchronik
verfasst von Ortschronistin Martina Pfandl

Konsum-Verkaufslokal vor 1970,
dahinter die Jubiläums-Linde
Foto: Archiv Gemeindechronik

Linde

Vom Konsumvereinshaus über Familien-Gastwirtsbetrieb zum Mitarbeiterheim des Kurzentrums und Kurcafe

 

Nicht politisch festgelegt, aber mit deutlich sozialem Grundgedanken, wurde in Häring schon um 1870 ein Konsumverein gegründet – als Organisation zur Selbsthilfe.

Das genaue Datum, wann der ursprüngliche Verein als „Arbeiter Consumverein“ Gen. m. b. H. eingetragen wurde, liegt in der Gemeinde nicht auf.

Um der Genossenschaft im Ort einen festen Platz zu geben, erwarb der Verein 1895 von der Pfarrkirche Bad Häring die Gp 94/3 mit einer Fläche von 1.061 m² und erbaute darauf das Konsumvereinsgebäude, Dorf 17, wobei die Kirche der Unterbringung eines Schanklokals zustimmte, aber die Bedingung stellte, keine Kegelbahn zu errichten. Zur damaligen Zeit war das Kegelspiel noch etwas von der Kirche Verpöntes, sodass man den Grundverkauf davon abhängig machte. 1901 und 1914 wurde das Schanklokal vergrößert und in der Folge erhielt die KMK einen Proberaum. Ein Warenlager ermöglichte den Mitgliedern einen günstigeren Einkauf. Auch ein Konsum-Geschäft gab es schon bald. In Zeitungsberichten von 1920 werden die Berufe Lagerhalterin und Filialleiterin erwähnt. Bevor Georg Schrattenthaler und seine Frau Josefa das Haus neben der Kirche von Familie Gruber erwarben (1930er Jahre), führten sie das Konsumgeschäft.
Zeitweise wurden im Vereinshaus ein ärztlicher Ordinationsraum und ein Raum zur Säuglingsberatung zur Verfügung gestellt.
So hielt Dr. Arno Huber bis zum Bau seines Hauses in Osterndorf im Jahr 1955 Praxisstunden in der Linde. Und an die Zahnarztordination kann sich ebenfalls noch der eine oder andere erinnern.

Als Hitler 1938 die Macht in Österreich übernahm, wurde der Konsumverein aufgelöst und das gesamte Vermögen der Gemeinde Häring überantwortet. Ein Konsumgeschäft konnte bereits ab 1946 wieder geführt werden – das Verkaufslokal befand sich im Parterre auf der linken Gebäudeseite. Auf Bestreben der Sozialistischen Partei erfolgte 1951 eine Reaktivierung des umbenannten „Vereines Arbeiterheim Häring“ und die Rückgabe des Vermögens sowie der Gastgewerbekonzession. In diesem Jahr wurde der Anbau für das Konsum-Verkaufslokal errichtet.

Zehn Jahre später verkaufte der Verein das Vereinsgasthaus an Hugo und Maria Dimai. Fortsetzung folgt.